Die Rechtsprechung erreicht den tiefsten Amazonas
Die Rechtsprechung erreicht den tiefsten Amazonas © Thorben Wengert / pixelio.de

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Schwimmende Justiz - Rechtsprechung im Amazonas

In den Wäldern Amazonas ist die Rechtsprechung nicht einfach durchzuführen. Um aber Gewalt und Selbstjustiz abzuwehren, kommt alle drei Monate ein Justiz-Schiff an die Mündung des brasilianischen Amazonas, in der Stadt Macapá, um nach dem Rechten zu sehen.

Um die Konfliktlösung in den Wäldern des Amazonas zu beheben, schickt der brasilianische Staat alle drei Monate an die Mündung des Amazonas, in die Stadt Macapá ein Justiz-Schiff. An diesem Flussarchipel liegen etwa 50 Dörfern. Die Zufahrt wird jedoch durch dichte Mangroven und den ständig verändernden Wasserspiegel erschwert.

Über Jahre kam keine staatliche Leistung bei den Dörflern an. Erst mit der südbrasilianischen Richterin Sueli Pini und ihrem außergewöhnlichen Projekt der "'Justiça Itinerante' – Das schwimmende Gericht" erhielten die Dörfler staatliche Unterstützung.

Auf dem Schiff fahren viermal im Jahr eine Richterin, Staatsanwälte, Justizangestellte, Polizei und Sozialarbeiter mit. Innerhalb einer Woche steuern sie alle Dörfer an, um die mehr als 100 verfassten Klageschriften zu bearbeiten. Leger geht es auf dem Schiff zu. Die tägliche Arbeitskleidung der "Justiça Itinerante" Mitarbeiter sind T-Shirts und Flip-Flops. Geschlafen wird dann auf Hängematten.

Der Autor Fabian Federl bekam die Erlaubnis, auf dem Schiff mitzufahren und die "Justiça Itinerante" bei ihrer Arbeit zu begleiten.

"Schwimmende Justiz - Rechtsprechung im Amazonas" im Überblick

Schwimmende Justiz - Rechtsprechung im Amazonas

von Fabian Federl

Produktion: 2022

Sendezeit Di, 30.07.2024 | 19:15 - 20:00 Uhr
Sendung Deutschlandfunk "Das Feature"
Radiosendung