Südafrikas junge Generation ringt um die Zukunft

Sie kennen die Apartheid nur aus ihren Kindheitserinnerungen oder von Erzählungen. In den drei Jahrzehnten nach Nelson Mandelas Wahl ist eine Generation in Freiheit herangewachsen. Dennoch hat die anfängliche Euphorie der Regenbogennation nachgelassen.

Ethnische Konflikte und Gewalttaten prägen weiterhin den Alltag. Die Wirtschaft ist am Boden und die Arbeitslosenquote eine der höchsten weltweit. Im Juni hat der African National Congress (ANC), Mandelas Partei, erstmals die absolute Mehrheit verloren. Die junge Generation, die als "Born Free" bezeichnet wird, fragt sich, wie sie ihr Land und ihre Zukunft sehen soll.

Die 40-jährige Okhela, die studiert hat, ist Teil einer bedeutenden Bewegung: Frauen im Bauwesen. Sie ist im Baugewerbe tätig, plant Bauprojekte und ist finanziell unabhängig. Trotzdem ist sie von der Entwicklung ihres Landes enttäuscht. 

May, ebenfalls 40 Jahre alt, bewirbt sich viermal bei der Polizei, bis er schließlich angenommen wird. Der tägliche Kampf gegen die Kriminalität wird jedoch zu einer so großen Belastung, dass er anfängt zu trinken und riskiert, alles zu verlieren, was er erreicht hat.

Johannes, der 1997 aus Deutschland nach Südafrika kam, wird von der Begeisterung der jungen Demokratie mitgerissen. Er bleibt, gründet ein Unternehmen und heiratet. Noch wenige Jahre zuvor wäre seine Ehe mit seinem Mann Jonathan nicht möglich gewesen.