LiteraturLesung
Thomas Meinecke liest aus und spricht über "Odenwald"
Im Zentrum von Thomas Meineckes Roman "Odenwald" steht Theodor W. Adorno, der eine besondere Verbindung zu dieser Region hatte. In seiner Kindheit verbrachte Adorno seine Sommerferien im bayerischen Ort Amorbach im Odenwald. Er reiste damals mit seiner Mutter und seiner Tante, die er liebevoll als "meine Mütter" bezeichnete.
Im gegenwärtigen Amorbach treffen im Buch die beiden "Forscher" Malwida und Walter nach einer "kurvigen Autofahrt" ein – und sofort geraten die Diskussionen in Bewegung, ähnlich einer Schallplatte auf einem Drehteller. Die Erzählung ist von ständigen Debatten geprägt: Es wird über Kolonialismus und Migration gesprochen, über die Rolle des Minnetrunks in Gottfried von Straßburgs "Tristan", über den Film "Als die Frauen noch Schwänze hatten" aus dem Jahr 1970 und über Senta Bergers Aussage: "Der Mann urteilt von einer Frau auf alle. Die Frau urteilt von allen Männern auf einen." In "Odenwald", dem neuen Meisterwerk des bedeutendsten Pop-Intellektuellen und Autors der heutigen Bundesrepublik, werden Adorno, Thomas Mann, Israel, Judith Butler und das gesamte Schaffen von Thomas Meinecke erneut ins Rampenlicht gerückt.
Zum Autor
Der 1955 in Hamburg geborene Thomas Meinecke lebte ab 1977 in München und zog 1994 in ein oberbayerisches Dorf. Zwischen 1978 und 1986 war er Mitherausgeber und Redakteur der Avantgarde-Zeitschrift "Mode & Verzweiflung". Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Düsseldorfer Literaturpreis (2003), den Karl-Sczuka-Preis für Hörspiel als Radiokunst (2008) und den Berliner Literaturpreis (2020).
"Thomas Meinecke liest aus und spricht über "Odenwald"" im Überblick
Thomas Meinecke liest aus und spricht über "Odenwald"
von Thomas Meinecke
Sendezeit | Mi, 01.01.2025 | 20:30 - 21:00 Uhr |
Sendung | Deutschlandfunk "Lesezeit" |