"Welcome to you!" von Rimini Protokoll

Im Jahr 1977 wurde ein ausgesetztes Kind in Südkorea in einer Box entdeckt, eingewickelt in Zeitungspapier. Das war die einzige Information, die die Adoptionsagentur hatte. Wie erzählt man seine eigene Lebensgeschichte, wenn die Aufzeichnungen erst mit der Ankunft am Flughafen in Deutschland beginnen?

Miriam Yung Min Stein stellt die bedeutende Frage nach der eigenen Identität sowohl auf sehr persönlicher Ebene als auch als Teil einer größeren, öffentlichen Erzählung, die das globale Adoptionsgeschäft und die Entschlüsselung des menschlichen Genoms beinhaltet.

Sie sucht das Gespräch mit Experten über das Land, in dem sie fast aufgewachsen wäre, mit Personen, die internationale Hilfe ablehnen, und mit solchen, die nicht nachvollziehen können, was daran seltsam ist, koreanisch auszusehen und sich gleichzeitig "deutsch zu fühlen". Auch ein Wangenabstrich soll Klarheit bringen. Auf einer Internetseite, die ihre genetischen Informationen offenlegt, wird sie mit dem Slogan "welcome to you" begrüßt.