Die Zeiten sind längst vorbei als das Fahrradl, wie noch nach dem Krieg, als billiges Zweck-Fortbewegungsmittel gedient hat. Spätestens seit den 80er Jahren gilt das Radlfahren auch im autoverrückten Bayern als ausgemachtes Freizeitvergnügen, das Jahr für Jahr neue Freunde dazugewinnt. Dazu kommt, dass sich das Radl auch immer breitere Anwendungsmöglichkeiten als Sportgerät erschlossen hat. Neben dem althergebrachten Rennrad tauchten plötzlich die Mountainbikes auf, Bergradl, die, ganz ähnlich wie die Geländeautos, auch und vor allem in den Großstädten als chic gelten. Dann die richtigen Geländesporträder, BMX genannt, die pomadigen Hollandräder, die kultigen Retroradeln, die Ausschauen wie das von der Oma, bloß umlackiert, in Wahrheit aber auf dem neuesten technischen Stand sind und viel teurer, und jetzt die Elektroradln - es gibt ausreichend Gelegenheit rund um das Radl einen Haufen Geld auszugeben. Vor allem, wenns ums Zubehör geht. Wer einmal ein Auge dafür entwickelt hat, der sieht die, die was ins Radl investieren, überall. Ein Beitrag von Thomas Muggenthaler: