"Frauen sind ja gewöhnt, sich jeder Macht zu enthalten" - die österreichische Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek spricht über die Stellung der Frauenliteratur.Elfriede Jelinek wurde 1946 in Mürzzuschlag in der Steiermark geboren. Ihre Kindheit und Jugend wurden durch das schwierige Verhältnis zu ihrer Mutter geprägt. Nach der Schule studierte sie Klavier und Komposition sowie Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte. 1967 erschien ihr erster Gedichtband "Lisas Schatten". Jelinek zählt zu den meistbeachteten deutschsprachigen Gegenwartsautoren. Sie schreibt Lyrik, Prosa, Theaterstücke, Hörspiele und Drehbücher (u.a. "Die Klavierspielerin" '83, "Burgtheater" '85, "Die Kinder der Toten" '95). Ihre Arbeiten zeichnen sich durch bissige Analysen zu den Themen Sexualität, Gewalt und Macht aus und thematisieren immer wieder die gesellschaftliche Benachteiligung der Frau und deren private Unterdrückung durch den Mann. In Österreich wurde Jelinek jahrelang weitgehend ignoriert, während sie in Deutschland früh Anerkennung fand. Für viele überraschend, erhielt Elfriede Jelinek 2004 den Nobelpreis für Literatur. Die Schwedische Akademie der Wissenschaften würdigte dabei ihre "einzigartige sprachliche Leidenschaft". Die öffentlichkeitsscheue Jelinek konnte den Preis aus gesundheitlichen Gründen nicht selbst entgegennehmen und übermittelte ihre Dankesrede als Videobotschaft.
In einem Interview der Deutschen Welle anlässlich der Verleihung des Georg-Büchner-Preises spricht Elfriede Jelinek über ihre literarische Arbeit.