Die gängigen Betriebssysteme haben sich über die Zeit auf viele Protokolle und Formate geeinigt, aber im Bereich des File und Print Sharing herrschen auch nach Jahrzehnten Alleingänge und Abgrenzung. Während sich die DOS/Windows-Welt mit einem erst seit jüngster Zeit dokumentierten Wildwuchs rund um SMB gegenseitig Dateien, Drucker und Programmsteuerung feilbietet setzte Apple zunächst auf die Eigenkreationen AFP und PAP. Die restliche UNIX-Welt verstand sich Lange Zeit nur auf NFS und simple Druckerprotokolle. Im Zuge einer durch das Internet getriebenen, zaghaften Standardisierung gewinnen aber WebDAV und IPP zunehmend an Bedeutung.
Im Gespräch mit Tim Pritlove erläutert Jens-Uwe Mager die geschichtlichen Hintergründe, Design-Motivationen und technischen Details der zahlreichen File und Print Sharing Protokolle. Im Fokus stehen vor allem die am meisten verbreiteten Protokolle AFP, SMB und NFS. Zur Sprache kommen im weiteren die Abhängigkeiten der Protokolle von Dateisystemen und Betriebssystem-Eigenschaften, Kompatibilität der Abstraktionen, Unterstützung von Metadaten, Darstellung und Interoperabilität von Dateinamen, Authentifizierungsmethoden, Sicherheitsaspekte, Performance und Wide-Area-Tauglichkeit von Netzwerkprotokollen, Stateless und Stateful Protokolle, Versioniertes File Sharing im Internet mit WebDAV und Subversion und Zugriff auf Drucker über Netzwerkprotokolle.