Der Kultur-Lockdown geht in einen weiteren Monat. Auch im Dezember war
nirgendwo live ein Theaterstück, ein Konzert, ein Kabarettabend, eine
Lesung oder eine Ausstellung zu erleben. Kinos, Opern, Museen und
Galerien sind geschlossen, alle Clubs sind dicht. Es ist still geworden
um die Kunst in Deutschland, manchmal fast schon totenstill.
Künstlerinnen und Künstler wurden von der Seuche überrollt und müssen
nun um ihre Existenz kämpfen, um eine Existenz, die meist eh schon
prekär ist. Für eine besondere Ausgabe von Das Politikteil hat Lena von
Holt, Mitarbeiterin im Team von Das Politikteil und freie Journalistin
in Berlin, mit Künstlerinnen und Künstlern über ihre Lage gesprochen.
Wir wollten wissen, wie es den Menschen geht, die jetzt keine Bühne mehr
haben, kein Publikum, die nicht arbeiten können und um ihre Zukunft
ringen. Wir wollten ihre Stimmen hören – und lassen sie ausführlich zu
Wort kommen."Wir brauchen dringend diese Hilfen, sonst müssen wir
schließen," sagt Katrin Schindler von der Komödie Düsseldorf. "Ich würde
keinem raten, einen Club zu machen, nach den Erfahrungen, die wir hier
jetzt machen," sagt Oliver Jungnick, DJ und Besitzer des Humboldthain
Clubs in Berlin. "Wenn es bisher in meinem Leben Probleme gab, hab’ ich
immer irgendwie einen Ansatz gehabt, um sie zu lösen. Aber jetzt ist man
so vollkommen hilflos, und das macht mich wahnsinnig," sagt Thomas
Erler, der in Freiberg das Kinopolis betreibt.
Wir sprechen über die Hilfen, die die Politik versprochen hat: Kommen
sie wirklich an? Reicht das Geld? Wie geht es weiter? Und wir fragen:
Was macht es eigentlich mit Künstlerinnen und Künstlern, wenn sie nicht
tätig sein können? "Das ist das Wichtige für mich als Künstler, dass
meine Arbeit nicht im Studio bleibt, sondern dass sie, so persönlich und
intim sie ist, gezeigt und erlebt wird," erzählt Sebastian Abarbanell,
freischaffender Tänzer und Choreograph.
Im Podcast Das Politikteil sprechen wir jede Woche über das, was die
Politik aktuell beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die
Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und
einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und
Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
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