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Der Zweite Gedanke

Hier wird nicht nur debattiert, hier wird auch zusammen nachgedacht. Über alles, was unser Miteinander betrifft. Bildung, Digitalisierung, Demokratie, Einsamkeit, Freiheit, Klima, Kultur, Städtebau, Visionen - die Themen liegen in der Luft, nicht erst, aber besonders deutlich seit der Corona-Pandemie. Jede Folge widmet sich einer Frage unserer Zeit. radio3-Redakteurin Natascha Freundel spricht jeweils mit zwei Gästen, die wissen, wovon sie reden. Philosophisch, aber nie abgehoben. Persönlich, aber nicht privat. Kritisch und konstruktiv. Hier soll es nicht knallen, sondern knistern. Immer auf der Suche nach dem zweiten, neuen Gedanken.

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Folgen von Der Zweite Gedanke

100 Folgen
  • Folge vom 22.06.2023
    Umkämpfte Erinnerung - Kriegsdenkmäler in der Ukraine
    Die Debatte mit Natascha Freundel, Mischa Gabowitsch und Alona Karavai --- "Wie werden wir uns an diesen Krieg erinnern?“ Alona Karavai --- Spätestens seit Februar 2022 haben sowjetische Kriegsdenkmäler in der Ukraine eine "extrem hohe Bedeutung", sagt der Zeithistoriker und Soziologe Mischa Gabowitsch. Die Ukraine war im Zweiten Weltkrieg vollständig von Deutschland besetzt. Wo vor 80 Jahren gegen deutsche Truppen gekämpft wurde – und später Denkmäler entstanden – kämpfen Ukrainerinnen und Ukrainer heute gegen Russlands Truppen. Die russischen Invasoren erklären ihren Krieg als fortgesetzten Kampf gegen den "Nazismus" und staffieren die besetzten ukrainischen Gebiete mit neu inszenierter Sowjetsymbolik aus. Kulturvermittler wie Alona Karavai versuchen derweil, ukrainische Kunstschätze vor Raub und Zerstörung zu retten. Wie kann die ukrainische Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg in dieser Situation gepflegt werden? --- Mischa Gabowitsch ist Historiker und Soziologe und derzeit Lise-Meitner-Fellow am Research Center for the History of Transformations (RECET) der Universität Wien. Aktuell arbeitet er an einem Buch zu Russlands Umgang mit Denkmälern in der besetzten Ukraine (mit Mykola Homanyuk) und an einer Geschichte des Gedenkens an den Sieg der Roten Armee im Zweiten Weltkrieg. --- Alona Karavai ist Kulturvermittlerin und Ko-Gründerin des Hauses für Kunstresidenzen in den ukrainischen Karpaten Khata-Maysternya. Seit Februar 2022 engagiert sich für die Evakuation und Aufbewahrung von Kunstwerken aus kleinen lokalen Museen, Galerien und Familienarchiven sowie für die Förderung von Künstlerinnen und Künstlern in der Ukraine. Im Juni 2023 wurde ihr der Kairos-Preis der Alfred-Töpfer-Stiftung verliehen, einer der renommiertesten Kunst- und Wissenschaftspreise Europas. --- Mehr Infos unter www.rbbkultur.de/derzweitegedanke --- Schreiben Sie uns gern direkt an derzweitegedanke@rbbkultur.de ---
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  • Folge vom 15.06.2023
    Warum ist die AfD so erfolgreich?
    Die Debatte mit Ann Kristin Schenten, Thomas Biebricher und Olaf Sundermeyer --- "Das ist kein Protest." Olaf Sundermeyer --- „Je schlechter es Deutschland geht, desto besser für die AfD.“ Für diesen Satz ist der ehemalige Parteisprecher Christian Lüth aus der AfD geflogen, doch die Partei kann ihn scheinbar noch immer für sich nutzen. Aktuell geht es der AfD so gut wie lange nicht. Im ARD-Deutschlandtrend erreichte sie zuletzt 18 Prozent und liegt damit gleichauf mit der SPD. In Brandenburg würden sogar 23 Prozent der Wählerinnen und Wähler der AfD ihre Stimme geben, wenn am Sonntag Wahl wäre. Warum ist die AfD gerade so erfolgreich? Weil es Deutschland „schlecht“ geht? Oder weil die Parteien keine Problemlösungen anbieten? Ein Großteil der AfD-Anhänger wählt die Partei nicht trotz, sondern wegen ihrer Radikalität, sagt der Journalist Olaf Sundermeyer. Der Politikwissenschaftler Thomas Biebricher wünscht sich von den demokratischen politischen Parteien mehr Mut, die Krisen der Zukunft zu thematisieren. Wie kann und sollte die Zivilgesellschaft rechtsextremen Positionen entgegenwirken? --- Thomas Biebricher ist Heisenberg-Professor für Politische Theorie, Ideengeschichte und Theorien der Ökonomie an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Sein aktuelles Buch heißt: "Mitte/Rechts: Die internationale Krise des Konservatismus" (Suhrkamp 2023) --- Olaf Sundermeyer ist ARD-Reporter im Investigativteam des rbb und Autor. 2018 erschien sein Buch "Gauland. Die Rache des alten Mannes" (C.H. Beck). --- Mehr Infos unter: www.rbbkultur.de/derzweitegedanke --- Schreiben Sie uns gern direkt an derzweitegedanke@rbbkultur.de.
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  • Folge vom 08.06.2023
    Das Bauen verbieten?
    Die Debatte mit Natascha Freundel, Daniel Fuhrhop und Theresa Keilhacker --- "Bestandsentwicklung vor Neubau!" Theresa Keilhacker --- Wohnungssuche in Berlin oder einer anderen Großstadt? Glückssache! Geldfrage! Wohnraum ist ein Menschenrecht und rar und teuer geworden. Die politische Antwort: bauen, bauen, bauen. 400.000 neue Wohnungen verspricht der Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung; seit Juni 2023 greift eine neue Bauförderung des Bundes für Familien. „Verbietet das Bauen!“ fordert dagegen der Wohnwendeökonom Daniel Fuhrhop. Auch die Präsidentin der Architektenkammer Berlin, Theresa Keilhacker, setzt sich intensiv für eine nachhaltige Stadtentwicklung ein. Sie sagen: Gerade in der gegenwärtigen Baukrise liegt die Chance für eine neue, ökosoziale Umbau- und Wohnkultur. --- Daniel Fuhrhop ist Wohnwendeökonom. Er gehört zur Fachgruppe „Bauen, Wohnen, Habitat“ der Scientists for Future. 2015 schrieb er die Streitschrift „Verbietet das Bauen!“ (oekom Verlag, Neuauflage 2020), Ende Juli 2023 erscheint seine Dissertation „Der unsichtbare Wohnraum" (Transcript Verlag). --- Theresa Keilhacker ist freischaffende Architektin und Präsidentin der Architektenkammer Berlin. 2014 wurde sie in die Kommission für nachhaltiges Bauen (KNBau) am Umweltbundesamt berufen. Im März 2022 wurde sie von der Berliner Senatorin für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz, Bettina Jarasch, in den Klimaschutzrat Berlin berufen, im Juni 2022 in den Expert*innen-Rat des Climate Change Center (CCC). --- Mehr Infos unter www.rbbkultur.de/derzweitegedanke --- Schreiben Sie uns gern an derzweitegedanke@rbbkultur.de
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  • Folge vom 01.06.2023
    Das Reden der Anderen - die neue Ost-West-Debatte
    Die Debatte mit Natascha Freundel, Ilko-Sascha Kowalczuk und Dirk Oschmann --- "Mal so undifferenziert über den Westen sprechen, wie der Westen seit über 30 Jahren über den Osten spricht." (Dirk Oschmann) --- Seit Wochen steht Dirk Oschmanns Buch "Der Osten: eine westdeutsche Erfindung" auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste Sachbuch. Die Fakten darin seien nicht neu, erklärt er. Neu sei sein "Ton als Tonstörung": "zorngesättigt und frei" schreibt der Leipziger Literaturprofessor über eine systematische "Stigmatisierung", "Pathologisierung" und "Ausgrenzung" Ostdeutscher durch Westdeutsche. In jedem gesellschaftlichen Bereich sieht er ein massives Machtgefälle und behauptet, Ostdeutsche hätten kaum Chancen zur demokratischen Mitgestaltung. Ilko-Sascha Kowalczuks Studie "Die Übernahme" von 2019 ist für Oschmann eines der "wichtigsten Bücher zur innerdeutschen Frage". Beide Autoren sind 1967 in der DDR geboren und aufgewachsen; beide diagnostizieren: "Herabwürdigung wurde zur Staatsräson" (Kowalczuk). Hier sprechen sie zum ersten Mal öffentlich miteinander. Beginnt nun, bald 35 Jahre nach dem Mauerfall, ein neues Nachdenken und Sprechen über Ost-West-Deutschland? --- Ilko-Sascha Kowalczuk, geboren 1967 in Berlin-Friedrichshagen, ist einer der renommiertesten deutschen Experten für die Geschichte der DDR und des Kommunismus. Zu seinen wichtigsten Büchern gehört "Die Übernahme. Wie Ostdeutschland Teil der Bundesrepublik wurde" (2019). Am 13. Juli 2023 erscheint sein neues Buch: "Walter Ulbricht. Der deutsche Kommunist" (beide C.H. Beck) --- Dirk Oschmann, geboren 1967 in Gotha, ist Professor für neuere deutsche Literatur an der Universität Leipzig. Sein aktueller Bestseller "Der Osten: eine westdeutsche Erfindung" (Ullstein 2023) geht auf seinen Artikel in der FAZ zurück: "Wie sich der Westen den Osten erfindet" (4.2.2022). --- Mehr Infos unter www.rbbkultur.de/derzweitegedanke --- Schreiben Sie uns gern direkt an derzweitegedanke@rbbkultur.de
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