Wie weltfremd darf Wissenschaft sein? Wie weltzugewandt soll eine Hochschule sein? An der Hochschule Bremerhaven hat sich der Ökonom Michael Vogel viele Gedanken über diese Fragen gemacht. Für ihn ist klar: Hochschulen – und mit ihnen vor allem die Studierenden – müssen sich bewusst werden, dass sie eine besondere Rolle für die Gesellschaft spielen. Diese Rolle müssen sie aktiv gestalten. Michael Vogel hat das mit dem Sozialprojekt namens „Die Zeitschrift der Straße“ (und dem Folgeprojekt „Uni der Straße“) getan. Das Bremer Straßenmagazin wird gemeinsam von Studierenden, Journalisten, sozial Engagierten, Hochschullehrern, Wohnungslosen und von Armut bedrohten Menschen gemacht. Wie schwierig es war, ein solches Projekt auf die Beine zu stellen, Studierende und andere Partner dafür zu begeistern, das Projekt gegen alle Arten von Widerständen weiterzuentwickeln, davon erzählt uns Michael Vogel in dieser Episode. Und so lernen wir mit ihm, dass Bremerhaven beileibe kein Kreuzfahrerparadies ist, sondern ein Ort voller sozialer und wirtschaftlicher Probleme. Gerade hier, an den Rändern der Republik, steht eine Hochschule unter dem Druck, nicht nur klassischer Ort für Bildung und Forschung, sondern auch für soziale und wirtschaftliche Innovationen zu sein. Als Hochschule erfolgreich zu sein, bedeutet hier auch, dazu beizutragen, eine schwierige Region mit außergewöhnlichen Ideen zu stärken.