Jörg Thadeusz im Gespräch mit Prof. Heiko Lacker, Professor für experimentelle Teilchenphysik an der Humboldt-Universität Berlin.Bei der Teilchenphysik geht es um die allerkleinsten Teilchen und um die allergrößten Fragen: Aus welchem Stoff ist das Universum gewebt?. Auf der Suche nach den allerkleinsten Teilchen, aus denen alle Materie zusammengesetzt ist, schicken sie in den aberwitzigsten Apparaturen, die je von Menschen erdacht wurden, Protonen auf einen energiereichen Kollisionskurs mit einkalkuliertem Totalschaden, der im besten Fall neue Erkenntnisse über unsere Naturgesetze hervorbringt.
Das uns umgebende Weltall gibt Rätsel auf: Nach heutiger Kenntnis bestehen rund 27 Prozent des Universums aus einem Stoff, der zwar der Gravitationskraft unterliegt, sonst aber bisher unsichtbar für alle Messungen ist. Man nennt ihn "Dunkle Materie". Danach sucht Prof. Lacker, der zum kleinen Kreis der Forscher gehört, die solche Experimente am CERN, der Europäischen Organisation für Kernforschung, durchführen. Das SHiP-Experiment (Search for Hidden Particles) seiner Forschungsgruppe könnte Antworten auf ganz große Fragen bringen - oder zu weiteren großen Fragen führen.

Wissenschaft & Technik
Gefährliche Gedanken Folgen
Was bewegt die Menschen, die unsere Welt weiterdenken und die Grenzen des Wissens verschieben? Und sind wir darauf vorbereitet, neben neuen Erkenntnissen auch neue Zumutungen zu erfahren? Bahnbrechende Forschung und ihre Folgen für die Welt, ein Science-Talk mit Jörg Thadeusz.
Folgen von Gefährliche Gedanken
30 Folgen
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Folge vom 28.12.2024Auf der Suche nach dem Geheimnis des Universums entsteht nichts als neue Fragen
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Folge vom 28.12.2024"Gefährliche Gedanken" zum Geheimnis des UniversumsSeit Anbeginn der Zeiten haben sich Menschen gefragt, warum das Universum existiert und irgendwann auch, woraus es eigentlich besteht. Seit diesem Jahr gibt es ein internationales Forschungsprojekt, das sich der Herausforderung stellt, das Universum noch besser zu verstehen. Der Berliner Professor für experimentelle Physik Heiko Lacker ist Teil dieses Forschungsprojekts und heute Gast in der radio3 Wissenschaftssendung "Gefährliche Gedanken". Vorab stellt er das große Projekt vor.
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Folge vom 21.12.2024Was gut riecht, muss uns verdächtig vorkommenJörg Thadeusz im Gespräch mit Prof. Andrea Büttner Gerüche sind flüchtig und doch wichtig - das wissen nicht nur die Konzerne, die künstlichen Brotduft vor den Läden verströmen, in denen sie fabrikgefertigte Massenware unter die Leute bringen. Unser Geruchssinn wirkt unbewusst, aber mächtig, denn er ist mit unserem Emotionszentrum und unserem Gedächtnis verbunden. Er spielt nicht nur zur Weihnachtszeit eine wichtige Rolle, sondern auch in der Liebe. Und Gerüche verändern sich - andere Länder, andere Zeiten, andere Gerüche ... Im Projekt Odeuropa erforschen 40 Wissenschftlerinnen und Wissenschftler aus ganz Europa die Gerüche der Vergangenheit. Denn anhand verschiedener Informationen über die Umgebung (z.B. Bevölkerungsdichte, Tierhaltung, Handwerksansiedlungen) lässt sich der Geruch der Vergangenheit rekonstruieren. Prof. Dr. Andrea Büttner leitet seit 2017 leitet den Lehrstuhl für Aroma- und Geruchsforschung an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und ist geschäftsführende Leiterin des Fraunhofer-Instituts für Verfahrenstechnik und Verpackung (IVV). https://www.ivv.fraunhofer.de/de/ueber-uns/institutsleitung/andrea-buettner.html https://odeuropa.eu/
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Folge vom 14.12.2024Unser wahres Alter verraten unsere ZellenJörg Thadeusz im Gespräch mit Prof. Katja Simon, Leiterin der Arbeitsgruppe Zellbiologie der Immunität am Max-Delbrück-Centrum. Zellen halten unseren Körper gesund, dabei einstehen Abfälle, die sie selbst abbauen. So halten sie viel Unerwünschtes auf Abstand: Von Falten bis Demenz. Der Mechanismus dahinter nennt sich Autophagie - wörtlich "Selbstverzehr". Er läuft permanent in unseren Zellen ab, um beschädigte Zellkomponenten und giftige Abfallprodukte abzubauen. Auf diesem noch recht neuen Forschungsfeld ist Prof. Simon mit ihrer Arbeitsgruppe am Max-Delbrück-Zentrum unterwegs (der japanische Zellbiologe Yoshinori Ohsumi bekam dafür 2016 den Nobelpreis für Medizin). Wann und warum lässt Autophagie nach? Und warum könnte eine Störung dieses Mechanismus zu Erkrankungen wie Diabetes, Demenz, Leukämie und Parkinson beitragen? Lassen sich mit den neuen Erkenntnissen Behandlungsmöglichkeiten dagegen entwickeln? Wenn es Wissenschaftlern gelänge, Autophagie zu stimulieren, könnten sie die Auswirkungen des Alterns wirksam aufhalten oder möglicherweise sogar umkehren. Katja Simon betont, "es gehe nicht darum, Menschen ewig leben zu lassen, sondern darum, Wege zu finden, wie wir im Laufe unseres Lebens möglichst lange gesund bleiben können." Studien an Mäusen haben ergeben, dass eine Stimulierung der Autophagie die angesammelten fehlgefalteten Proteine, kaputte Mitochondrien und beschädigte DNA in Herzmuskelzellen mit altersbedingten Veränderungen beseitigt. Eine Umsetzung dieser Ergebnisse in konkrete Therapien für den Menschen ist allerdings noch ein weiter Weg.