Einkaufen lassen, sich chauffieren lassen, jemanden fragen, ob er oder sie beim Zusammenbauen des Bücherregals hilft - das fällt nicht allen leicht. Dabei ist Hilfe in Anspruch nehmen ein Gewinn für beide Seiten, sagt die Psychologin und Psychotherapeutin Sandra Figlioli-Hofstetter.
Wer sich getraut, nach Hilfe zu fragen und diese dann auch erhält, macht eine positive Erfahrung. Und das bindet die Helfende und denjenigen, der sich helfen lässt. Also eine Win-Win-Situation.
Aber warum lassen sich einige so ungern helfen oder fragen nie nach Hilfe? «Das hat - einmal mehr - mit den Prägungen in unserer Kindheit zu tun», sagt die SRF1-Psychologin. Hat man in der Kindheit gelernt, dass Hilfe anzunehmen als Schwäche ausgelegt wird, und man alles alleine meistern musste, dann ist es sicher gut, mal zurückzublicken.
Und dann: Mut haben, zu fragen. «Denn wer hilft, tut das eigentlich gerne und das löst auch beim Helfenden oft ein Glücksgefühl aus.»