Mit der baldigen Einweihung des neuen Kultur- und Gemeindezentrums der Israelitischen Kultusgemeinde Bayreuth wird diese kleine Gemeinde mitten in der zweitgrößten Stadt Oberfrankens wieder Präsenz zeigen. Das Projekt "Kulturmeile Münzgasse" begann mit der restaurierten und lange in Vergessenheit geratenen Synagoge, der ältesten noch betriebenen Synagoge in Deutschland. Sie wurde in der Pogromnacht 1938 verwüstet, aber nicht niedergebrannt. Die Nazis fürchteten, dass ein Feuer auch das angrenzende Markgräfliche Opernhaus zerstören könnte. Die Synagoge strahlt seit 2018 in vollem Glanz direkt neben dem jüdischen Ritualbad Mikwe, das 2013 entstand. Die Geschichtswerkstatt Bayreuth setzt sich seit den 1988er Jahren mit kritischen Führungen, Aktionen wie dem Gedenkturm sowie Buchprojekten mit der Verfolgung und Ermordung vieler Bayreuther Juden auseinander. Darüber hinaus erforschen Historiker Richard Wagners Antisemitismus und den Umgang der Bayreuther Festspiele mit jüdischen Musikern.