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Zukunft Denken – Podcast

Woher kommen wir, wo stehen wir und wie finden wir unsere Zukunft wieder?

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Folgen von Zukunft Denken – Podcast

122 Folgen
  • Folge vom 30.08.2021
    046 – Activism, a Conversation with Zion Lights
    This is an exceptional episode — not only because of my guest, but also because of the fact that this episode is in English in a generally German speaking podcast. I might make the odd exception also in the future. Check the Tags to select English episodes. Das ist heute ausnahmsweise eine englischsprachige Episode, es würde mich freuen, wenn Sie dabei bleiben, andernfalls geht es in Zukunft wieder deutschsprachig weiter.  In todays episode I am exctited to welcome Zion Lights. Zion Lights is a science communicator who is known for her environmental advocacy work. She is Founder of Emergency Reactor and author of The Ultimate Guide to Green Parenting, the first evidence-based book of its kind. Zion is an astronomer and she has given a TED talk on stargazing and she is the former Editor of The Hourglass, Extinction Rebellion's print newspaper, and a former spokesperson for the group.  The overarching topic of this episode is activism. I talked about activism, let's say in the footnotes of other episodes (see references). Activism clearly plays an important role in our world to change things — hopefully for the better, and exactly »hopefully« is the term I am discussing with Zion. »Soundbites are appealing to people« What is the role of activism in our world? How can activism go wrong — activism is (also historically) very strong on the side of reason but increasingly also on the side of nonsense. We see that small numbers of people can change the world — for the good or for the worse, how can we ensure it is for the better? »Every great cause begins as a movement, becomes a business and eventually degenerates into a racket.«, Eric Hoffer What role does science play and maybe more importantly: what is the interaction between good science and good activism? We then talk about naturalistic fallacies and the precautionary principle. Finally we touch on the difficult but important subject of risk communication. »We have to learn to be more rational creatures, really« What additionally fascinates me about Zion Lights: she openly changed her mind on an important and divisive topic (nuclear energy) as a person with significant exposure. She didn't fall into the »ideology trap«, but constantly revisited her opinions, continued to learn and listened to science — even though it would have been much easier to stick to the more popular opinions in her circle, like most of her peers did. Other Episodes Episode 45: Mit »Reboot« oder Rebellion aus der Krise? Episode 39: Follow the Science Episode 37: Probleme und Lösungen References Zion Lights: Twitter @ziontree www.zionlights.co.uk The Ultimate Guide to Green Parenting Sign up to the mailing list at www.emergencyreactor.org TEDx Talk: Don't forget to look up Andrew Neill Show Zwentendorf nuclear powerplant  Andrew Wakefield, The discredited doctor hailed by the anti-vaccine movement, Nature (2020) David MacKay, Without the hot air (2015)
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  • Folge vom 04.08.2021
    045 – Mit »Reboot« oder Rebellion aus der Krise?
    Gerade in Zeiten der Krise liest und hört man immer wieder Geschichten, Phantasien, manchmal auch Schreckens- oder gar Wunschvorstellungen, unsere (globale) Gesellschaft könnte kollabieren und dann einen sogenannten Reboot durchleben. Wie ein Phoenix aus der Asche könnte eine neue, bessere Gesellschaft aus den Ruinen der alten aufstehen.  So wird auch von manchen extremeren Gruppen die Idee in den Raum gestellt, eine solche Disruption bewusst herbeizuführen. »Traditionelle Strategien wir Petitionen, Lobbying, Wahlen und Proteste haben aufgrund der tief verankerten Interessen von politischen und ökonomischen Kräften nicht funktioniert. Unser Vorgehen ist daher gewaltfreier, disruptiver ziviler Ungehorsam — eine Rebellion um Änderungen herbeizuführen, zumal alle anderen Mittel versagt haben«,  Extinction Rebellion global, Website (Hervorhebungen von mir) Es gibt noch radikalere Vorstellungen und Phantasien in politisch radikalen Strömungen, von Anarchisten bis zu rechts-radikalen und in radikal religiösen Bewegungen wie dem Islamismus oder evangelikalen Bewegungen, etwa in den USA, die ebenfalls glauben über radikale Änderungen eine bessere Welt herbeiführen zu können oder gar über einen Kollaps und Neuaufbau. Der britische Philosoph John Gray fasst dies so zusammen: »Der millenaristische Geist glaubt, die menschliche Welt kann komplett und schlagartig transformiert werden […]  Zur Zeit des Mittelalters wurde dies durch Gott oder Gottes Vertreter auf Erden erreicht. In modernen Zeiten, gilt als Autor dieser neuen Welt die Humanität oder selbsternannte revolutionäre Avantgarde.« Nutzen wir doch die Krise, räumen wir das alte Zeug weg, und bauen wir von vorne neu auf! Wir beginnen also von vorne, aber wissen es diesmal besser, machen alles besser und alles wird gut? In dieser Episode diskutiere ich einerseits die Idee schneller, radikaler Reformen und die Frage, ob es möglich ist, eine moderne Gesellschaft aus den Ruinen der heutigen wieder aufzubauen. Die kurze Antwort ist: nein. Wir haben die Leitern, auf denen wir auf die heutige gesellschaftliche Komplexität hochgeklettert sind, weggeworfen. Nicht nur würde ein Kollaps unfassbares Leid anrichten, wir wären wohl auch nicht mehr in der Lage eine moderne Gesellschaft wiederherzustellen. Auch die Phantasien schneller, radikaler Reformen sind aus mehreren Gründen nicht nur unrealistisch sondern wahrscheinlich brandgefährlich. Etwas zerstören ist einfach, etwas funktionierendes Aufbauen ungeheuer schwierig und, wenn es große Teile der Gesellschaft, Wirtschaft und Politik betrifft, auch nicht planbar. »Eine Revolution lässt sich nicht als Fortschritt beschreiben«, Christoph Möllers Die Kunst der Transformation unserer Gesellschaft hin zu einem nachhaltigen Lebensstil ist daher wohl ein ungeheuer komplexer Balanceakt, wo substantielle Veränderung geschehen sollte, dies hochgradig rational und nicht von Ideologien getrieben, aber bei gleichzeitiger Erhaltung bestehender Systeme und Strukturen, bis diese tatsächlich durch funktionierende neue ersetzt wurden. Referenzen Andere Episoden Episode 44: Was ist Fortschritt, Gespräch mit Philipp Blom Episode 41: Intellektuelle Bescheidenheit Episode 37: Probleme und Lösungen Episode 27: Wicked Problems Episode 17: Kooperation Fachliche Referenzen John Gray, Black Mass John Gray, BBC A Point of View, The recurrent dream of an end-time (2019) Andy Clark, Being There Extinction Rebellion Website Christoph Möllers, Freiheitsgrade, Suhrkamp (2020)
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  • Folge vom 14.07.2021
    044 – Was ist Fortschritt? Ein Gespräch mit Philipp Blom
    Auf diese Episode habe ich mich lange gefreut: Ich spreche mit dem Historiker, Philosophen, Autor und Generalisten Philipp Blom über Fortschritt und die Reflexion des Fortschrittsbegriffes in der Geschichte. Ich beginne das Gespräch mit einer persönlichen Frage zur Bedeutung von Geschichte für das Verständnis aktueller Probleme und der Suche nach einer lebenswerten Zukunft. Sehen wir aktuell das »Auftauchen alter Probleme in neuem Gewand?« oder ist Gegenwart und Zukunft doch etwas völlig anderes? Wie so oft dürfte die Wahrheit in der Mitte liegen: zahlreiche Muster scheinen sich zu wiederholen und moderne Konflikte sind häufig ohne die geschichtliche Perspektive nicht zu begreifen und dann gibt es doch Brüche: »Die Möglichkeit unserer Auslöschung ist etwas Neues – die realistische Möglichkeit, dass sich der Mensch selbst abschafft ist etwas Neues.« Dies wurde uns als Menschheit das erste Mal mit der Erfindung der Atombombe bewusst, wiederholt sich aber in den letzten Jahrzehnten mit den Folgen neuer Technologien, etwa bei Klimawandel oder synthetischer Biologie. Waren die Menschen früher ebenso töricht wie heute, hatten aber nicht die notwendigen technischen Möglichkeiten um die ganze Welt und sich selbst mit der Welt zu zerstören? Philipp Blom gehört aus meiner Sicht zu den wichtigen Generalisten der Zeit, weil er sich nicht auf eine enge Betrachtung von Geschichte beschränkt, sondern das intellektuelle Risiko eingeht sie im Wechselspiel mit Technik, Gesellschaft und Natur zu beschreiben. Besonders auch der Aspekt der Natur wird im Gespräch immer wieder vorkommen: »Im Westen haben wir Geschichte ohne die Natur geschrieben.« Wir diskutieren über die nur langsam reifende Erkenntnis systemischen Denkens, eine Erkenntnis, die so langsam reift, dass die Auto-Korrektur meines aktuellen Computers den Begriff »systemisch« ständig in »systematisch« korrigieren will. Dieses Verständnis, dass »alles mit allem« in komplexer Weise verbunden ist, geht im europäischen Denken sehr stark auf Alexander von Humboldt, einem Universalgelehrten des frühen 19. Jahrhunderts, zurück. Dem gegenüber steht ein für die christlichen Tradition wirkmächtiger Satz in der Bibel: »Macht euch die Erde untertan«. Ist dies ein Rückschritt im Vergleich zur mythologischen Welt der Griechen? Die Vielzahl an Göttern konnte man als Metaphern für verschiedene Aspekte der Natur begreifen — man steht in Wechselwirkung mit der Natur und ist abhängig von ihr? Diese Abwendung von der Interaktion mit der Natur als Ergebnis technischer Naturbeherrschung – Erhöhung über die Natur, wie in der Bibel dargestellt — kommt in der Neuzeit zu einem Höhepunkt und es dauert auch nach Humboldt noch lange, bis sich dieses Verständnis langsam zu ändern beginnt. Ist Fortschritt somit historisch ein Fortschritt Mancher zu Lasten Anderer? Ist Fortschritt notwendig mit der Unterwerfung der Natur verbunden? Beginnt sich diese Logik heute umzukehren? Der Begriff des »Fortschritts« findet zum ersten Mal in der Neuzeit breite Verwendung — eine Zeit, in der unter anderem die jungen Naturwissenschaften und die darauf bauende Industrialisierung zeigen: man kann eine neue Welt gestalten, eine Zukunft schaffen. »Dass man tatsächlich eine neue Welt konstruieren kann, und nicht nur auf sie warten muss bis der Herr beschließt, jetzt ist der richtige Moment.« Der Stein scheint ins Rollen gebracht. Die industrielle Revolution treibt die Idee des Fortschrittes voran. Das spiegelt sich dann auch tatsächlich in der Realität der Menschen wieder: Leben in Städten mit steigender Wohlstand, mehr Dynamik, Erfindungen, Neuigkeiten, aber auch ausufernder Glaube an positive Veränderungen »Wir werden Armut und Kriege ausrotten.« Spätestens mit dem 20. Jahrhundert beginnt dieser Glaube aber auch Risse zu bekommen. Am Beispiel des Begriffes der Neurastenie sprechen wir über Verwerfungen in der Gesellschaft — die Geschwindigkeit wirft uns um, und führt zu einem »Zauberlehrlings-Moment«: »Und sie laufen! Naß und nässer wirds im Saal und auf den Stufen. Welch entsetzliches Gewässer! Herr und Meister! hör mich rufen! –  Ach, da kommt der Meister! Herr, die Not ist groß! Die ich rief, die Geister werd ich nun nicht los.«  Mit dem Unterschied, dass uns kein »Meister« zu Hilfe eilen wird um den Schlamassel, den wir angerichtet haben, aufzuräumen. Wir sprechen auch über Szientismus, in dessen Folge etwa Eugenik zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu einer weit akzeptierten und progressiven Agenda wird. Spätestens mit dem Erste  Weltkrieg zeigt der Fortschritt seine schreckliche Seite. Wir leben in der Ambivalenz der Maschine, die dem Menschen helfen, ihn aber auch immer leichter töten kann: »Der Fortschrittsgedanke kippt mit dem ersten Weltkrieg. […]  Die Soldaten merken, dass sie den Wettlauf gegen die Maschine verloren haben.« Wir verwenden heute den Begriff der Eugenik nicht mehr gerne, aber es ist wohl nur eine Frage der Zeit bis genetische modifizierte Menschen auf die Welt kommen. Stecken wir immer häufiger in ethischen Dilemmata und Zugzwängen fest?  Wir haben seit der Neuzeit auch immer weniger gesicherte Identitäten — mit allen Vor- und Nachteilen: einerseits erleben wir reale individuelle Freiheit, andererseits wird diese Freiheit auch zur Zumutung. Wir sprechen weiter über die Ästhetik des Fortschrittes — wie reflektiert Kunst und Propaganda den Fortschrittsgedanken — und damit verbunden die Frage, ob Technik ein Mittel der Demokratisierung oder der sozialen Trennung ist. »Wir leben in einer besonderen historische Phase, in der die Freiheit selbst Zwänge hervorruft. Die Freiheit des Könnens erzeugt sogar mehr Zwänge als das disziplinarische Sollen, das Gebote und Verbote ausspricht. Das Soll hat eine Grenze. Das Kann hat dagegen keine.«, Byung-Chul Han Woher kommt mit zunehmender Technisierung und individueller Freiheit nach der Aufklärung die Struktur, die wir als Menschen brauchen? Wie lässt sich das Dilemma an der aktuellen Diskussion um das bedingungslose Grundeinkommen diskutieren? Letztlich stellt sich die Frage: wie frei sind wir wirklich? Lässt sich Erkenntnis aufhalten, oder sind wir letztlich vom Technium getrieben? »It is almost as if life has an imperative. It wants to materialize certain patterns.«, und »We are at a second tipping point where the technium's ability to alter us exceeds our ability to alter the technium.« Kevin Kelly Was können wir somit überhaupt noch über die Zukunft entscheiden? Über den Fluß der Technik? Haben wir die Hoffnung für eine bessere und lebenswerte Zukunft verloren und denken nur noch in Retropien? Andererseits: kein Mensch der Macht hatte, kannte zu seiner Zeit den Namen von Baruch Spinoza, und dennoch hat er sich als äußerst wirkmächtig herausgestellt. Die Rolle von sozialen Bewegungen in der Entscheidung, wohin unsere Welt sich bewegt ist kaum vorherzusagen.  Manchmal scheint magisches, kontrafaktische Denken auch das einzige zu sein, das uns als Menschheit wachsen lässt. »Wir wissen noch nicht vor was wir gelebt haben werden.« Referenzen Philipp Blom Webseite von Philipp Blom Philipp Blom, Die Welt aus den Angeln (2017) Philipp Blom, Was auf dem Spiel steht, Hanser (2017) Philipp Blom, Der taumelnde Kontinent, 1900-1914 (2011) Philipp Blom, Die zerrissenen Jahre, 1918-1938, dtv (2016) Philipp Blom, Der taumelnde Kontinent: Europa 1900–1914 (2011) Philipp Blom, Böse Philosophen (2013) Andere Episoden Episode 4 und Episode 5: Was will Technologie? Episode 12: Wie wir die Zukunft entdeckt und wieder verloren haben Episode 15: Innovation oder Fortschritt? Episode 16: Innovation und Fortschritt oder Stagnation? Episode 21: Der Begriff der Natur — oder: Leben im Anthropozän Episode 29: Fakten oder Geschichten? Wie gestalten wir die Zukunft? Episode 37: Probleme und Lösungen Episode 41: Intellektuelle Bescheidenheit: Was wir von Bertrand Russel und der Eugenik lernen können Fachliche Referenzen Andrea Wulf, Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur, C. Bertelsmann (2016) Byung Chul Han, Psychopolitik, S. Fischer (2014) Kevin Kelly, What Technology Wants, Penguin (2011) Kevin Kelly, Inevitable, Penguin (2016) Zygmunt Bauman, Retrotopia, Suhrkamp (2017) Achim Landwehr, Geburt der Gegenwart: Eine Geschichte der Zeit im 17. Jahrhundert, S. Fischer (2014) Johann Wolfgang von Goethe, Der Zauberlehrling Walt Disneys Interpretation des Zauberlehrlings aus Fantasia
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