Österreichs bisheriger Außenminister Alexander Schallenberg folgt Sebastian Kurz im Kanzleramt. Wer er ist – und wie viel Macht Kurz behalten wird.
Sebastian Kurz hat sein Amt nicht ganz freiwillig wegen Korruptionsvorwürfen zur Verfügung gestellt. Ihm und seinem Team wird vorgeworfen, sich 2016 geschönte Umfragen und wohlmeinende Berichterstattung in österreichischen Medien erkauft zu haben, und zwar mit Steuergeld. Mit nur 35 Jahren ist Kurz jetzt zum zweiten Mal der jüngste Altkanzler in der Geschichte Österreichs.
Allerdings zeige Kurz nicht einmal bei seinem Rücktritt Anstand, weil er ohne Schuldbewusstsein sei, meint SZ-Österreich-Korrespondentin Cathrin Kahlweit. Kurz' Nachfolger Alexander Schallenberg gelte als “Kurzist” und als “türkiser Überzeugungstäter", der etwa in der Flüchtlingspolitik die gleiche harte Linie fahren werde wie Kurz selbst. Es sei spannend, jetzt zu sehen, ob er sich emanzipieren werden.
Kurz versucht sich derweil außerdem als Partei- und Fraktionschef der ÖVP die Macht im Land zu sichern. Ob ihm das gelingt, sei aber längst noch nicht ausgemacht, meint Kahlweit. Derzeit sei in der ÖVP noch “Hauen und Stechen” angesagt, mit massiven Versuchen, Ex-Kanzler Kurz los zu werden. Dass Kurz wiederkommt als Kanzler werde mit jedem Tag unwahrscheinlicher, sagt Kahlweit. Schließlich sei “jung und glatt noch kein Ausweis für Anstand”.
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Redaktion, Moderation: Lars Langenau
Redaktion: Franziska von Malsen
Produktion: Imanuel Pedersen
Zusätzliches Audiomaterial über die Twitter-Accounts von Sebastian Kurz und Alexander van der Bellen.