Erst Kirche, dann Moschee, dann Museum - und jetzt wieder Moschee: die Hagia Sophia in Istanbul. Wie Erdoğan die Umwidmung politisch nutzt.
In einer Art triumphalem Staatsakt ist die 1500 Jahre alte Hagia Sophia am Freitag als Moschee wiedereröffnet worden. Staatsoberhaupt Recep Tayyip Erdoğan betete mit Gläubigen in Istanbul. Vor 1500 Jahren unter dem byzantinischen Kaiser Justinian eingeweiht, wurde aus der Hauptkirche der orthodoxen Christen 1453 eine Moschee. Und die Hagia Sophia zum Symbol des Sieges des Islams über das Christentum.
Neben der Kaaba in Mekka und der Al-Aksa-Moschee in Jerusalem ist die Hagia Sophia für viele Muslime der religiöseste Ort der Welt, sagt Türkei-Korrespondent Tomas Avenarius. Erdoğan und seine Regierungspartei AKP begeistere mit der "hochpolitischen Entscheidung" türkische Nationalisten und Islamisten, aber entgeistere orthodoxe Christen und Säkulare. Der Präsident wolle damit an alte osmanische Traditionen anzuknüpfen und gleichzeitig von innenpolitischen Problemen ablenken. Die moderne, laizistische Türkei bekomme einen konservativen, islamischen Anstrich.
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**Redaktion, Moderation:** Lars Langenau
**Redaktion:** Sophia Fehrenbach, Laura Terberl
**Produktion:** Julia Ongyerth
_Zusätzliches Audiomaterial von der Facebookseite von Recep Tayyip Erdoğan._