Korrektur: Im Podcast und in einer früheren Version dieses Textes hieß
es, dass nach Schätzungen bereits 1000 Menschen an der Grenze gestorben
seien. Tatsächlich sind es zehn. Wir bedauern diesen Fehler sehr und
bitten, ihn zu entschuldigen.
Seit Wochen spielt sich der Grenze zwischen Belarus und Polen ein
humanitäres Drama ab: Flüchtlinge werden vom Regime des Diktators
Lukaschenko mit Absicht an die Grenze gebracht, um Europa zu
destabilisieren und für die verhängten Sanktionen zu bestrafen. Von
polnischen Grenzern werden die Flüchtlinge brutal zurückgeschlagen. Zehn
Menschen sollen nach Angaben von Hilfsorganisationen gestorben sein,
viele irren bei eisigen Temperaturen im Niemandsland umher. In "Das
Politikteil" sprechen wir mit dem Sozialwissenschaftler Gerald Knaus
(„Welche Grenzen brauchen wir?“) darüber, was das alles mit 2015 zu tun
hat, wie Europa reagieren sollte und was auf die neue Bundesregierung
zukommt, die gerade in Berlin verhandelt.
Knaus, auf dessen Initiative das EU-Türkei-Abkommen von 2016 basiert,
erklärt, wie man Migration human steuern kann, welche Abkommen mit
Drittstaaten wie Tunesien und Marokko es geben muss und warum die Zahl
von 82 Flüchtlingen weltweit irreführend ist.
Der Mitbegründer des European Stability Institute verlangt von der neuen
Regierung ein klares Signal gegen Pushbacks und sagt: „Mehr
Grenzschützer sind keine Lösung, denn Grenzschützer können Migrationnur
beenden, indem sie Gesetze brechen.“ Und er rät Europa, die Sanktionen
gegen Belarus noch zu verstärken.
Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die
Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die
Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast - und
einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und
Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
[ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner
finden Sie HIER.
[ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten,
testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.