Dieses Buch wird eine Jugendbewegung auslösen, freuen sich die einen.
Dieses Buch nervt einfach nur komplett, jammern die anderen. In Allegro
Pastell von Leif Randt fahren sorglose Millennials im Tesla durch die
Gegend, und wenn sie mal in Stimmung kommen wollen, nehmen sie gut
dosiert Ecstasy oder spielen gleich Badminton. Das einzige Problem, was
die Helden des Romans noch plagt: Sie sind so sensibel für alle
Schwingungen der Gegenwart, dass sie sich fortlaufend gestochen scharf
selbst dabei beobachten, wie sie leben – und selbst den Kontrollverlust
noch unter Kontrolle kriegen.
Sind diese 288 Seiten jetzt genial oder bloß ein bisschen langweilig?
Auf jeden Fall kommt Allegro Pastell der Gegenwart ziemlich nah, finden
Ijoma Mangold und Lars Weisbrod – und haben den Roman deswegen zum Thema
der allerersten Folge des neuen Feuilleton-Podcasts Die sogenannte
Gegenwart gewählt. Sie lassen sich die besten Stellen von Apples
Sprachassistentin Siri vorlesen und bald wird klar, worum es hier
eigentlich geht: die politische Gegenwart. Denn zeigen Leif Randts
Figuren nicht vor allem, dass links sein und woke sein heute vor allem
eins heißt – man darf endlich hemmungslos narzisstisch daherreden?
Die beiden Feuilletonisten streiten über diese und andere Fragen,
außerdem erzählt Lars Weisbrod, warum er auch so gern Elektroautos
fährt, und Ijoma Mangold sagt den Tesla-Börsenkurs voraus.
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