Kann man durch den Support der Followerinnen und Follower alles
durchsetzen, wovon progressive junge Menschen träumen? Die Joyn-Serie
"Unfck the World" erzählt von einer neuen Form der
Social-Media-Bürgerbeteiligung.
Der Plan dieser neuen Form des Aktivismus war so: Zwei junge Berliner
Start-upper und Social Entrepreneurs, die sehr erfolgreich ihre vegane
Kondom-Marke Einhorn am Markt platziert hatten, dachten sich: Wie können
wir unsere Follower-Power nutzen, um Druck auf die Politik zu machen,
damit Plastik endlich verboten, Innenstädte autofrei und auf jedes Dach
ein Solar-Panel kommt? So entstand die Idee zu "Unfck the World". Sie
wollten via Crowdfunding das Berliner Olympiastadion für einen Tag
mieten. Wenn es gelang, Tickets im Wert von 1,8 Millionen Euro zu
verkaufen, dann könnte man sich das Stadion sichern und ein Programm
ausarbeiten: 70.000 Menschen im Olympiastadion mobilisieren, die im
Gleichtakt mit ihren Smartphones Resolutionen zu allen drängenden Fragen
der Welt hochladen, sodass der Bundestag sich damit befassen muss.
Weil die beiden Start-upper über gute Kontakte verfügen, war bald ein
dichtes Netz aus Promis mit am Start, von Luisa Neubauer bis Charlotte
Roche, die das Crowdfunding unterstützten. Und tatsächlich kamen die 1,8
Millionen Euro zusammen, dann allerdings kam Corona … Doch schon vorher
hatte es heftigen Gegenwind gegeben: Allzu naiv, kritisierte zum
Beispiel Jan Böhmermann, sei diese Eventisierung von Politik, in der
auch nie Inhalte diskutiert, sondern immer nur Gemeinschaftsgefühl
zelebriert wird.
Lars Weisbrod und Ijoma Mangold diskutieren in der neuen Folge "Die
sogenannte Gegenwart" über den soziologisch dichten Einblick in dieses
Aktivisten-Milieu und fragen, ob es überhaupt eine Alternative zur
Eventisierung von Politik gibt.
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