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Zeitblende

Die «Zeitblende» erweckt Geschichte zum Leben: bekannte und unbekannte Ereignisse der Schweizer Geschichte – und grosse Episoden der Weltgeschichte. Wir geben denen das Wort, die Geschichte erlebt und mitgeprägt haben. Zeitzeug:innen schildern ihre teils dramatischen Geschichten, historische Figuren werden wieder lebendig. Die besten Historiker:innen ordnen das ein und erklären, wie historische Ereignisse unser heutiges Leben prägen.

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Folgen von Zeitblende

79 Folgen
  • Folge vom 17.12.2022
    Eine PR-Reise ins Land des Erzfeindes
    Der Kalte Krieg ist in vollem Gange, als Nikita Chruschtschow 1959 quer durch die USA reist. Dabei trifft er die politischen und wirtschaftlichen Eliten des Landes, aber auch die Prominenz Hollywoods. Sein Ziel: Er will den Amerikanern ein menschliches Bild des Kommunismus präsentieren.  Es ist eine Reise voller Missverständnisse und gegenseitigen Anschuldigungen, bei der es am Ende aber doch zu einer Annäherung kommt. Die Reise markiert den Beginn einer Normalisierung in den Beziehungen der beiden Grossmächten.  Das Zustandekommen der Reise ist eng mit der Person von Nikita Chruschtschow verbunden. Zu Beginn seiner Amtszeit stösst er verschiedene Reformen an. So leitet er die Entstalinisierung ein, gegenüber dem Westen setzt er auf das Konzept der «friedlichen Koexistenz». Die Reise illustriert einen einmaligen Moment in der Geschichte, als beide Seiten an einer Neuordnung der Beziehungen interessiert waren und die Sowjetunion aufgrund der Reformen von einem Optimismus erfasst wurde, die USA langfristig zu überdauern. Zu Gast ist Michel Abesser, Osteuropahistoriker an der Universität Freiburg. Er ist spezialisiert auf die Geschichte der Sowjetunion nach 1953 und hat über diese Zeit ein Buch veröffentlicht. 
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  • Folge vom 03.12.2022
    Der Weg zur modernen Schweiz: Die Geschichte des Bundesrats
    Die Schweiz in den 1840er-Jahren ist in einer revolutionären Phase, deren Höhepunkt der Sonderbundskrieg im November 1847 ist. Nur ein Jahr später wird die Schweiz vom Staatenbund zum Bundesstaat, mit Bundesverfassung, Parlament und Bundesrat. Wie die Schweiz zum Bundesrat kam. Nach dem Sonderbundskrieg 1847 übernehmen die radikalen und liberalen Kräfte die Macht in der Schweiz. Sie haben eine Vision: Sie wollen die Schweiz neu bauen. In Rekordzeit arbeitet eine Revisionskommission eine neue Bundesverfassung aus und ein Parlament wird gewählt. Kurz darauf nimmt das Parlament seine Arbeit auf. Als die Bundesratswahlen im Herbst 1848 anstehen, werden zwar sieben Männer gewählt. Doch nur einer nimmt die Wahl sofort an. Alle anderen fordern Bedenkzeit oder sind gar nicht anwesend. Auch der erste gewählte Bundesrat, der Zürcher Jonas Furrer, will eigentlich nicht in den Bundesrat. Mit seiner Bedenkzeit versucht er zu erreichen, dass der Standort der Bundesstadt Zürich wird. Dagegen hält der zweite gewählte Bundesrat, der Berner Ulrich Ochsenbein, der ebenfalls Bedenkzeit fordert. Doch der Druck auf Furrer wird zu gross. Er sagt widerwillig zu, wird Bundespräsident - und Bern die neue Bundesstadt. Gast ist Urs Altermatt, emeritierter Professor für Zeitgeschichte und ehemaliger Rektor der Universität Freiburg. Er hat die Geschichte des Bundesrats in mehreren Büchern aufgearbeitet. Literaturhinweise: * Altermatt, Urs (2019): Das Bundesratslexikon. 2. Auflage. Zürich: NZZ Libro. * Altermatt, Urs (2020): Vom Unruheherd zur stabilen Republik. Der schweizerische Bundesrat 1848-1875. Teamplayer, Schattenkönige und Sesselkleber. * Holenstein, Rolf (2009): Ochsenbein. Erfinder der modernen Schweiz. Basel: Echtzeit Verlag. * Holenstein, Rolf (2018): Stunde Null. Die Neuerfindung der Schweiz 1848. Die Privatprotokolle und Geheimberichte. Basel: Echtzeit Verlag. * Vatter, Adrian (2020): Der Bundesrat. Die Schweizer Regierung. Zürich: NZZ Libro.
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  • Folge vom 19.11.2022
    Held oder Teufel – die Schweiz und der Kommunist Fritz Platten
    Ohne ihn wäre es vielleicht nie zur Russischen Oktoberrevolution gekommen - der Schweizer Kommunist Fritz Platten organisierte 1917 den Zug, der Lenin von Zürich nach Petrograd brachte. Später wanderte Platten in die Sowjetunion aus, wo er schliesslich in einem Arbeitslager Stalins ums Leben kam. «Es wäre nicht mehr mein Weg – so ideologisch, so fundamental, die Augen vor allem verschliessen.» Das sagt Bettina Kleiner Weibel über ihren Grossonkel Fritz Platten. Der Mann, der bis zum Schluss an den Sozialismus glaubte, hat Bettina Kleiner-Weibels Leben geprägt und das ihrer Familie. Und in der Schweizer Öffentlichkeit war er für die einen ein Held, für die andern der rote Teufel. Zusammen mit der Historikerin Rhea Rieben beleuchtet die «Zeitblende» das Leben des Schweizer Kommunisten Fritz Platten und erklärt, wie dieser als Projektionsfläche für Freund und Feind diente - und Jahrzehnte nach seinem Tod noch immer dient. «Die Geschichte von Fritz Platten erzählt eine Schweizer Kommunismus-Geschichte und wie die Schweiz mit linkem Gedankengut umgegangen ist», erkärt Rhea Rieben. Sie ist überzeugt, dass diese Geschichte differenziert aufgearbeitet werden müsste.
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  • Folge vom 05.11.2022
    Die Geschichte einer geraubten Kindheit
    Das Knabenheim «auf der Grube» in Niederwangen bei Bern hätte Buben aus schwierigen Verhältnissen Schutz und Geborgenheit bieten sollen. Das Gegenteil war der Fall. Gewalt und Missbrauch waren jahrzehntelang an der Tagesordnung – nun erzählen Ehemalige ihre Geschichte. Der heute 59-jährige Heinz Kräuchi erinnert sich an seine Schuljahre in den 1970er Jahren auf der «Grube». Er wurde als Neunjähriger seiner alleinerziehenden Mutter weggenommen, als Opfer fürsorgerischer Zwangsmassnahmen. Die Berner Vormundschaftsbehörde brachte ihn ins Knabenheim, wo er sieben Jahre lang blieb. Nun hat Heinz Kräuchi zusammen mit anderen ehemaligen «Gruebe-Buebe», Historikerinnen und Journalisten ein Buch über das Knabenheim «auf der Grube» verfasst – ein erschütterndes Zeitdokument, das ein Schlaglicht auf einen dunklen Punkt der jüngsten Schweizer Sozialgeschichte wirft. Mitautorin des Buches ist auch die Historikerin Tanja Rietmann. Sie ordnet das Schicksal von Heinz Kräuchi und die Geschehnisse auf der «Grube» in den Kontext der Fremdplatzierungen und der fürsorgerischen Zwangsmassnahmen im 19. und 20. Jahrhundert ein. Weitere Informationen: • Knabenheim "Auf der Grube". 188 Jahre Zwangserziehung. Innenblicke und Aussenblicke. Hier und Jetzt, 2022.
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