Im August 2020 löst ein kleiner Funke im Libanon eine Katastrophe aus.
Nach Schweißarbeiten brennt es im Hafen der Hauptstadt Beirut. Dann
explodiert eine Lagerhalle und der Druck der Detonation legt nicht nur
den Hafen in Schutt und Asche, sondern zerstört auch die umliegenden
Wohngebiete. Seitdem rutscht das Land immer tiefer in die Krise: Es gibt
nicht mehr genug Essen, die Preise steigen. Die Menschen protestieren,
die Regierung unter Premierminister Hassan Diab tritt sechs Tage nach
der Explosion zurück. Wie geht es dem Libanon zwei Jahre nach der
Explosion?
In der Sonderfolge von Was-jetzt? spricht Host Elise Landschek mit der
Nahostkorrespondentin der ZEIT, Lea Frehse, über die Stimmung im Land.
Denn nach wie vor befindet sich der Libanon in einer Wirtschaftskrise,
die Preise für Lebensmittel haben sich vervielfacht. Und seit der
Angriffskrieg in der Ukraine begonnen hat, wird auch das Getreide knapp.
Das Land sei im Überlebensmodus, sagt Frehse. "Jeder muss erst mal
schauen, wie man diese Krise übersteht, wie man das Brot noch zahlen
kann." Wie konnte es überhaupt so weit kommen?
Und was tut die Politik? Länger als ein Jahr hatte der Libanon nach der
Explosion keine Regierung. Inzwischen ist der sunnitische Muslim
Nadschib Mikati Ministerpräsident. Mikati ist Milliardär, "er ist reich
geworden durch dieses kaputte libanesische System", sagt Frehse. Die
Regierung funktioniere wie ein Kartell. Gibt es noch Proteste gegen die
Regierung und die Wirtschaftspolitik? Nein, berichtet Frese, aber die
Veränderung kommt trotzdem – Schritt für Schritt.
Moderation und Produktion: Elise Landschek
Redaktion: Ole Pflüger
Mitarbeit: Alma Dewerny
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