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Zeitreise: Schauspieler im Gespräch | Deutsche Welle

Karrieren auf Bühne und Leinwand - Schauspieler und Regisseure im Gespräch: jede Woche ein kurzes Porträt und ein Interview mit Menschen aus der Theater- und Filmwelt aus dem Archiv der Deutschen Welle

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Folgen von Zeitreise: Schauspieler im Gespräch | Deutsche Welle

50 Folgen
  • Folge vom 24.07.2015
    1975: Interview mit Monika Dahlberg
    "Es ist ein Hobby von mir, Dialekte nachzumachen" – Monika Dahlberg über ihre Sprachbegabung Nach ihrer schauspielerischen Ausbildung wurde sie recht schnell einem breiten Publikum bekannt. Und sie beherrschte alle Facetten der darstellerischen Kunst: sie war sowohl auf der Theaterbühne als auch vor der Film- und Fernsehkamera schnell zu Hause. Monika Dahlberg gehörte zu jenen Schauspielern, die sich jeder Herausforderung stellten. Frühes Bühnendebüt Zur Welt kam Monika Dahlbreg am 30.4.36 in Pommern, wuchs aber in Österreich auf. In Kiel erhielt sie eine Ausbildung als Schauspielerin und Opernsängerin. Mit knapp 18 Jahren debütierte die junge Schauspielerin 1954 auf der Bühne des Kieler Stadttheaters als Papagena in der "Zauberflöte". Dort blieb sie drei Jahre, bevor es dann weiter nach München ging. Dort sollte eine weitere Karriere beginnen, die ihr große Popularität einbrachte. Die singende Schauspielerin In München erhielt Monika Dahlberg 1957 einen Dreijahresvertrag bei der Firma "Constantin Film". Es war die Zeit der Komödie und des Heimatfilms, in denen die Schauspielerin zahlreiche Rollen angeboten bekam. So spielte sie unter anderem in Filmen wie "Der Czardas-König" (Die Emmerich-Kalmann-Story), "Mein Schatz ist aus Tirol", "Mandolinen und Mondschein", an der Seite von Harald Juhnke in "Schön ist die Liebe am Königssee", oder auch in dem TV-Spielfilm "Die ungarische Hochzeit", einer Fernseh-Adaption der Operette von Hermann Hermecke, zu der Nico Dostal die Musik schrieb. Und es sollten noch weitaus mehr Filme entstehen, in denen Monika Dahlberg mitwirkte. Insgesamt kann die Schauspielerin bis heute auf eine Filmografie von mehr als drei Dutzend Filmen zurückblicken. Doch eine Rolle sollte ihr besonders am Herzen liegen. Die Vielseitige Außer der Tätigkeit beim Film, gastierte Monika Dahlberg auch an zahlreichen deutschen Theaterbühnen. So war sie unter anderem am Operettenhaus Hamburg, am Deutschen Theater München oder auch am Theater des Westens in Berlin zu sehen. Die Rolle des Eliza Doolittle in "My Fair Lady" spielte sie über tausend Mal. Dank ihrer Vielseitigkeit war sie stets eine gefragte Schauspielerin. In der Online-Ausgabe des Münchner Merkur ist in diesem Zusammenhang folgendes zu lesen: "Es bleibt ein Merkmal in Dahlbergs Karriere, dass sie zwischen den Stühlen saß, schwer einzuordnen blieb: Opernsängerin oder Schauspielerin, Musicalstar, Boulevard-Nudel oder ernst zu nehmende Actrice? Selbst bezeichnet sie sich als ‚Komödiantin‘…". Ein Multitalent eben. Im September 1975 sprach DW-Redakteurin Elisabeth Bachtler mit Monika Dahlberg über ihre Arbeit. Autor: Andreas Zemke Redaktion: Diana Redlich
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  • Folge vom 08.07.2015
    1976: Interview mit Wilhelm Semmelroth
    "Ich verpasste keine Premiere im Bonner Stadttheater " - Wilhelm Semmelroth über seine Begeisterung fürs Theater als Jugendlicher Die Presse bezeichnete ihn einstimmig als den "Erfinder des Straßenfegers", denn Wilhelm Semmelroth führte Regie bei Filmen, die ein Publikumsmagnet waren. Von der BBC zum NWDR Das Licht der Welt erblickte Wilhelm Semmelroth am 4.5.1914 in Bitburg. Seine Kindheit verbrachte er allerding in Bonn, anschließend studierte er in Berlin und in Köln. Seine ersten Erfahrungen sammelte er als Regie-Assistent in Berlin bei Eugen Klöpfer an der Berliner Volksbühne, wurde dann selbst Regisseur. 1945 kam er als Kriegsgefangener nach London, wo er bald eine Tätigkeit im deutschen Dienst der BBC aufnahm. Von der Arbeit im Rundfunk "angesteckt", kam Wilhelm Semmelroth 1946 zum NWDR, dem heutigen WDR, bei dem er eine Anstellung als Regisseur fand. Es dauerte lediglich drei Jahre, bis man ihm die Leitung der Hörspielabteilung übertrug. Erfinder des "Straßenfegers" Noch bevor Wilhelm Semmelroth 1960 Fernsehspielleiter des WDR wurde, betätigte er sich bereits auf dem Gebiet des Films. Seine erste Arbeit war das TV-Drama "Ein Ausgangstag", das er 1957 drehte. Im Jahr 1961 drehte er auch den Dreiteiler "Schiffer im Strom", der jedoch von der katholischen Kirche "als unerträgliche Verkitschung des rheinischen Katholizismus" verurteilt wurde, wie „Der Spiegel“ am 3.5.61 zu berichten wusste. Weitere Filme von Wilhelm Semmelroth, bei denen er Regie führte oder als Produzent tätig war, folgten in regelmäßigen Abständen. Dabei konzentrierte sich Wilhelm Semmelroth auf die Verfilmung der Klassiker des Kriminalromans. Sie wurden wahre "Straßenfeger", die das Fernsehpublikum massenhaft anlockten. So produzierte er etwa 1962 bis 1963 die sechsteilige Krimi-Serie "Tim Frazer" mit Max Eckard in der Hauptrolle. Die Serie war so erfolgreich, dass man sich dazu entschloss, noch sechs weitere Teile mit dem Titel "Tim Frazer und der Fall Salinger" zu produzieren. Auf Erfolgskurs Die nächsten Filme von Wilhelm Semmelroth waren meist erfolgreiche Streifen, die das Publikum fesselten. So etwa die mehrteilige TV-Serie "Die Schlüssel", die er 1964 produzierte und die zur erfolgreichsten Serie des Jahres 1965 wurde. Es folgten dann solche Filme wie "Ernest Barger ist sechzig" mit Paul Dahlke, "Die Frau in Weiß" mit Heidelinde Weis oder auch der Mehrteiler "Das Messer" nach Francis Durbridge mit Hardy Krüger. Insgesamt konnte Wilhelm Semmelroth auf eine Filmographie von knapp drei Dutzend Filmen zurückblicken, bei denen er als Regisseur oder Produzent fungierte. Darüber hinaus inszenierte er zahlreiche Stücke an verschiedenen deutschen Bühnen. Und der Regisseur hatte noch eine Eigenschaft: ähnlich wie Alfred Hitchcock trat er in fast allen seinen Filmen in einer kleinen Gastrolle auf. Wilhelm Semmelroth starb am 1.7.92 bei München. Im Januar 1976 sprach DW-Redakteur Franz Zigelski mit Wilhelm Semmeroth über seine Arbeit. Autor: Andreas Zemke Redaktion: Diana Redlich
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  • Folge vom 23.06.2015
    1977: Interview mit Wilhelm Borchert
    "Das war der Film meines Lebens" - Wilhelm Borchert über den Film "Die Mörder sind unter uns" Wenn in deutschen Kinos synchronisierte Filme mit Henry Fonda, Alec Guinness oder Charlton Heston gezeigt wurden, war eines sicher: der deutsche Text kam von einem Schauspieler, der vielen Hollywood-Stars seine Stimme lieh. Denn Wilhelm Borchert war nicht nur ein gefeierter "Charakterstar an Berliner Bühnen" – wie ihn das "Große Personenlexikon des Films" von Kay Weniger beschreibt – sondern auch ein gefragter Synchronsprecher. "Brüchige" Persönlichkeiten Zur Welt kam Wilhelm Borchert am 13.3.1907 in Berlin-Neukölln. Für die Schauspielerei interessierte er sich schon als Jugendlicher, darum brach er seine Bibliothekarsausbildung ab und absolvierte 1927 eine Schauspielausbildung an der Reicherschen Hochschule für dramatische Kunst, die 1899 von Emanuel Reicher und Friedrich Moest in Berlin gegründet worden war. Anschließend trat er auf preußischen Wanderbühnen auf, bis er schließlich sein erstes Engagement am Erfurter Theater bekam. Weitere Stationen waren unter anderem Bühnen in Köln und in Sondershausen. 1938 kam dann die Wende: Wilhelm Borchert wurde von dem Berliner Intendanten Eugen Klöpfer an die Berliner Volksbühne und an das Hebbel Theater engagiert. Schon zu dieser Zeit enwickelte Wilhelm Borchert seinen eigenen Schauspielstil, indem er seine Figuren oft als "zerquälte, brüchige Persönlichkeiten" darstellte, wie auf dem Portal "filmportal.de" zu lesen ist. Chirurg Dr. Mertens Sein Debüt vor der Kamera gab Wilhelm Borchert im Alter von 20 Jahren. 1927 spielte er in dem Dokumentarfilm „Die von der Sanitätskolonne“ mit, doch dies sollte für viele Jahre sein einziger Streifen bleiben. Abgesehen von einem Kurzfilm unter dem Titel "Im Frühling des Lebens" kehrte Wilhelm Borchert erst Anfang der 40er-Jahre wieder vor die Filmkamera zurück. So verkörperte er etwa in dem Film "U-Boote westwärts!" den Oberleutnant Griesbach oder spielte auch in dem Film "Mein Leben für Irland" den Thomas O’Neill – beides NS-Propagandafilme. Doch der große Durchbruch sollte erst nach dem Zweiten Weltkrieg kommen. 1946 spielte Wilhelm Borchert an der Seite von Hildegard Knef die Hauptrolle in der ersten deutschen Nachkriegsproduktion "Die Mörder sind unter uns" von Wolfgang Staudte. In diesem Drama spielte Wilhelm Borchert den Chirurgen Dr. Mertens, der beinahe an seinem früheren Hauptmann Selbstjustiz geübt hätte, weil dieser an der Ostfront den Befehl zu einer Vergeltungsaktion gegen die Zivilbevölkerung gab. "Borcherts spätere Filmrollen verblaßten gegenüber dieser packenden, dramatischen Leistung, und nach einigen Jahren wandte sich der Schauspieler ausschließlich seiner Bühnenarbeit zu…" – ist in dem Lexikon von Kay Weniger zu lesen, doch Wilhelm Borchert hatte noch ein weiteres Betätigungsfeld, das er bereits 1936 betrat. Johnny Weissmüller und Kollegen Zählt man die Filme zusammen, in denen Wilhelm Borchert als Schauspieler mitwirkte, so kommt man auf knapp zwei Dutzend Streifen. Dagegen ist die Zahl jener Filme, in denen der Schauspieler als Synchronsprecher tätig war, überwältigend. Knapp neun Dutzend Filme zählt das Portal www.ofdb.de, in denen er seinen ausländischen Kollegen seine Stimme lieh. So sprach er bereits 1936 für Johnny Weissmüller die Rolle des Tarzan, die er bis 1948 noch siebenmal fortsetzen sollte. Doch Wilhelm Borchert war auch die deutsche Stammstimme für Alec Guinness, Richard Widmark, Henry Fonda, Charlton Heston, Burt Lancaster oder auch James Mason, um nur einige zu nennen. Sein letzter Film als Synchronsprecher war die Komödie "Arthur 2: On the Rocks" von Bud Yorkin, in dem er John Gielgud synchronisierte. 1976 wurde er mit dem "Berliner Kunstpreis" geehrt. Wilhelm Borchert starb am 1.6.90 in Berlin. Im April 1977 unterhielt sich DW-Redakteur Klaus Goetze-Claren mit Wilhelm Bochert über sein Berufsleben. Autor: Andreas Zemke Redaktion: Diana Redlich
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  • Folge vom 03.06.2015
    1975: Interview mit Erich Schellow
    "Das Theater wird sich dauernd ändern, denn es ist so lebendig wie das Leben" - Erich Schellow zum Wesen des deutschen Theaters "Nobelnatur und Grandezza sind ihm ins Gesicht geschrieben und machen seine Statur aus" – so beschrieb die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" am 27.2.75 diesen Schauspieler, der über 50 Jahre das Berliner Theaterleben mitprägte und auch große Popularität bei Film und Fernsehen erlangte. Erich Schellow spielte Dutzende von Rollen auf Theaterbühnen und gehörte seit 1951 zum Ensemble des Berliner Schillertheaters. Berlins bester Mephisto Erich Schellow kam am 27.2.1915 in Berlin zur Welt, wo er auch nach dem Abitur eine schauspielerische Ausbildung an der Staatlichen Schauspielschule absolvierte. Im Alter von 22 Jahren debütierte der junge Schauspieler am Deutschen Volkstheater in Hamburg mit der Rolle des Mortimer in dem Trauerspiel "Maria Stuart" von Friedrich Schiller. Und bald stand fest: die Körpergröße und die äußere Erscheinung legten ihn als jugendlich-klassischen Helden fest. Es folgten weitere Engagements am Staatstheater Berlin, dem Deutschen Schauspielhaus Hamburg und am Schlossparktheater in Berlin. 1951 wurde er ins Ensemble des Berliner Schillertheaters berufen, dem er über Jahre angehörte. Erich Schellow übernahm aber auch Gastrollen an anderen Bühnen des deutschsprachigen Theaterbetriebs. So war er unter anderem am Wiener Burgtheater oder auch am Schauspielhaus in Zürich zu sehen. Doch die größten Bühnenerfolge feierte er in Berlin. "Er war Berlins bester Mephisto" schrieb "Die Welt" am 27.2.85, denn Erich Schellow bewies bald sein Talent nicht nur in dem Rollenfach des jugendlich-klassischen Helden, sondern in unzähligen Rollen auch als Charakterdarsteller. Sherlock Holmes Obwohl vor allem die Bühnenbretter sein "Zuhause" waren, scheute Erich Schellow auch nicht die Arbeit vor der Kamera. Beim Film debütierte er 1947 in dem Episodenfilm "In jenen Tagen" von Helmut Käutner. Er übernahm dort die Rolle des Karl in der Rahmenhandlung des Films. Nach einer siebenjährigen Studioabstinenz folgten weitere Filme mit Erich Schellow: so wirkte er 1954 unter anderem in dem Film "Bildnis einer Unbekannten" von Helmut Käutner mit, stand im gleichen Jahr vor der Kamera für das Drama "Die Stadt ist voller Geheimnisse" von Fritz Kortner, übernahm 1956 an der Seite von Heinz Rühmann die Rolle des Hauptmanns von Schlettow in dem Film "Der Hauptmann von Köpenick". Dem breiten Fernsehpublikum ist Erich Schellow durch die sehr erfolgreiche sechsteilige TV-Serie "Sherlock Holmes" in Erinnerung geblieben, die 1967 vom WDR gedreht wurde. Dort übernahm er die Titelrolle, mit der Rolle des Dr. Watson wurde Paul Edwin Roth betraut. Erich Schellow spielte auch in der Krimiserie "Der Kommissar" mit und in der Mini-TV-Serie "Wanderungen durch die Mark Brandenburg", die 1986 von Eberhard Itzenpiltz inszeniert wurde. Insgesamt konnte er auf eine Filmografie von knapp zwei Dutzend Streifen zurückblicken. Der Austritt Der populäre Schauspieler wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem auch mit dem Bundesverdienstkreuz I. Klasse. Erich Schellow war auch Mitglied der Berliner Akademie der Künste. Die vieldiskutierte "En-bloc"-Übernahme von Ostberliner Akademiemitgliedern hat auch Erich Schallow auf den Plan gerufen. Am 3.3.92 zitierte unter anderem der "Kölner Stadt Anzeiger" Erich Schellow mit folgenden Worten: "Wir sind doch alle wegen unserer individuellen Leistungen in die Akademie gewählt worden. Jetzt strömen Künstler herein, die zum Teil vom SED-Staat hoch dekoriert wurden und Stalin-Oden verfasst haben. Mit solchen Kollegen kann ich nicht an einem Tisch sitzen.“ Nach dieser Erklärung trat Erich Schellow aus der Akademie der Künste aus. Er starb am 25.11.95 in Berlin. In ihren Nachrufen auf den Schauspieler waren sich die Gazetten einig: Erich Schellow war der "Heros des klassischen Repertoires und ein Held der Moderne", wie der "Tagesspiegel" vom 28.11.95 formulierte. Im Oktober 1975 sprach DW-Redakteur Klaus Goetze-Claren mit Erich Schellow über seine Karriere. Autor: Andreas Zemke Redaktion: Diana Redlich
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