Odessa, die große ukrainische Hafenstadt, bereitet sich auf einen
russischen Angriff vor, der jederzeit beginnen kann, vom Wasser, von
Lande und aus der Luft. ZEIT-Reporter Wolfgang Bauer, der schon aus
vielen Konfliktgebieten berichtet hat, erzählt in der neuen Folge von
Das Politikteil aus der Stadt, die auf den Krieg wartet, vom Heulen der
Sirenen und von den Joggern auf der Uferpromenade: Wie leben die
Menschen mit der Angst, wie versuchen sie sich für das Unvorstellbare zu
wappnen – und doch ihren Alltag weiterzuleben?
In Mykolajiw hat Bauer mit den Zeugen eines Streubombenangriffs
gesprochen, in der ukrainischen Hauptstadt Kiew hat er Zuflucht im
Keller eines Hochhauses gefunden – und ist dort mit den Menschen ins
Gespräch gekommen. Er sagt: "Viele stehen unter Schock, viele können
noch nicht realisieren, dass ihr Leben in Fetzen hängt." Und er
berichtet, dass "der Krieg gegen die Zivilbevölkerung zum Teil so
erbarmungslos ist, dass die Toten nicht mehr geborgen und beerdigt
werden können".
In dieser Folge von Das Politikteil sprechen wir mit Bauer auch über die
Arbeit der Kriegsberichterstatter, über seine Angst: "Du musst die Angst
ausblenden – um sie dir dann wieder in Erinnerung zu rufen", und über
seinen Versuch, eine "ehrliche Sprache" für das zu finden, was er im
Krieg sieht. Wie viele treibt auch Bauer die Sorge um, dass dieser
Konflikt außer Kontrolle geraten könnte: "Wir wandeln auf einem schmalen
Grat zum Dritten Weltkrieg", sagt er. "Und jeder Fehltritt auf diesem
Grat kann zu einer Katastrophe führen."
Im Podcast Das Politikteil sprechen wir jede Woche über das, was die
Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die
Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und
einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und
Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
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