Prof. Antje Boetius leitet das Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung und gilt als eine der einflussreichsten Wissenschaftlerinnen der Welt. Sie forscht seit rund dreißig Jahren in der Arktis. Dabei hat sie nicht nur wissenschaftlich Daten, zum Beispiel zur Veränderung der Eisdicke und Meerestemperatur gesammelt, sie ist auch Augenzeugin der Folgen der Erderwärmung.
Während wir schon sehr genau über die Oberfläche des Mondes und sogar des Mars Bescheid wissen, ist erst etwa die Hälfte der Tiefsee verlässlich kartiert. Im Gespräch mit Jörg Thadeusz erklärt Antje Boetius, warum es so wichtig für uns ist, dass Ozeane Wärme umverteilen und beschreibt Lebewesen, die sie in der Tiefsee erforscht hat. Wieso es nicht klug ist, einen Lebensraum wirtschaftlich auszubeuten, über den vergleichsweise noch wenig bekannt ist - und wie es ist, wenn einem als Forscherin eine Barbie-Puppe gewidmet wird ...

Wissenschaft & Technik
Gefährliche Gedanken Folgen
Was bewegt die Menschen, die unsere Welt weiterdenken und die Grenzen des Wissens verschieben? Und sind wir darauf vorbereitet, neben neuen Erkenntnissen auch neue Zumutungen zu erfahren? Bahnbrechende Forschung und ihre Folgen für die Welt, ein Science-Talk mit Jörg Thadeusz.
Folgen von Gefährliche Gedanken
30 Folgen
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Folge vom 01.06.2024Die Tiefen der Ozeane sind weniger erforscht als die Oberfläche des Mondes.
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Folge vom 19.03.2024In Zukunft werden wir essen, was uns heute noch nicht schmecktProf. Monika Schreiner ist Agrarwissenschaftlerin und leitet die Abteilung für Pflanzenqualität und Ernährungssicherung am Leibniz-Institut für Gemüse und Zierpflanzenbau (IGZ). Eine Zukunft mit 10 Milliarden Menschen auf der Erde, schrumpfenden Wasser- und Bodenressourcen - wie können da gesunde Lebensmittel produziert werden? Prof. Schreiner forscht zum pflanzlichen Sekundärstoffwechsel und koodiniert das food4future-Konsortium. Pflanzen, die mit salzigem Wasser klarkommen und gesundheitsfördende Inhaltsstoffe haben: Algen. Protein kann aus Insekten und Quallen gewonnen werden. Von der Form her gewöhnungsbedürftig, aber als Pulver in den Brot- oder Nudelteig gemischt, sind Insekten bereits bei uns auf dem Markt. Wichtig ist den Forschenden, dass es nicht um Ersatzprodukte geht, sondern ein zusätzliches Angebot entsteht, das Aspekte der Gesundheitsförderung und der Nachhaltigkeit verbindet. https://igzev.de/ https://www.food4future.de/de/home
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Folge vom 12.03.2024Wer gewinnen will, sollte das Leben als Spiel verstehenJörg Thadeusz im Gespräch mit Prof. Dorothea Kübler, Direktorin am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung und Professorin für Volkswirtschtslehre an der TU Berlin "Verhalten auf Märkten", da geht es auch um den "Heiratsmarkt", die gerechte Verteilung von Spender-Nieren oder Schulplätzen. Denn auch "Märkte ohne Geld" funktionieren nach festen Regeln, auch wenn die für Laien oft kaum erkennbar sind. Da kommt die Spieltheorie zum Tragen und hat direkten Einfluss auf unseren Altag. Je nachdem, welche Algorithmen und Verfahren angewendet werden, kann es bei der Verteilung nämlich nicht nur mehr oder weniger kompliziert, sondern auch mehr oder weniger gerecht zugehen. Denn in vielen wichtigen Lebenssituationen ist nicht der "Preis" im klassischen Sinn entscheidend. Es geht darum, das die Märkte so gestaltet werden, dass möglichst viele Menschen mit dem für sie erzielten Ergebnis zufrieden sind.
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Folge vom 05.03.2024Wäre das Rad sinnvoll, hätte die Natur es erfundenJörg Thadeusz im Gespräch mit Prof. Peter Fratzl, Direktor am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung. Wären Bäume aus Stahl besser? Warum können wir nicht mit den Farben von Schmetterlingen malen? Und warum sind unsere Knochen eigentlich Faserverbundmaterialien? Was ein Material ausmacht und wie wir in der Natur vorkommende Eigenschaften nutzen können, darum geht es im Science-Talk. Prof. Fratzl forscht auf dem Gebiet der biologischen und biomimetischen Materialien, die u.a. im medizinischen Bereich zur Anwendung kommen (in Kooperation mit der Charité). Dafür wurde er u.a. mit dem Leibniz-Preis ausgezeichnet. Was natürliche Materialien auszeichnet, ist nicht ihre Perfektion, sondern ihre Anpassungsfähigkeit. Davon zu lernen, es nachzuahmen und "intelligente" Materialien zu designen, ist ein Thema der Materialforschung.