Am 11. September 1973 übernahm der General Augusto Pinochet mit einem
Putsch die Macht in Chile und etablierte ein brutales Regime.
Zehntausende Menschen wurden in den 17 Jahren seiner Herrschaft
inhaftiert, gefoltert, verschleppt oder ermordet. In dieser Woche hat
sich der Putsch zum 50. Mal gejährt.
Obwohl das Land 1990 zur Demokratie zurückkehrte, sind viele Spuren der
Diktaturjahre noch immer spürbar, unter anderem weil die chilenische
Republik bei der Rückkehr zur Demokratie die Verfassung und das
radikal-neoliberale Wirtschaftsmodell Pinochets übernahm.
In den vergangenen Jahren hat Chiles Gesellschaft intensiv darum
gerungen, wie sie mit diesem Erbe umgehen möchte. Nach einem Hoch
progressiver Kräften sind zuletzt ultrarechte Gruppen erstarkt, die die
Verbrechen der Diktatur verharmlosen und relativieren.
Die Chile-Korrespondentin Sophia Boddenberg beobachtet seit Jahren, wie
unterschiedlich die Menschen in Chile auf die Jahre unter Pinochet
zurückblicken. In einem Spezial von Was jetzt?, 50 Jahre nach dem
Putsch, spricht sie mit Jannis Carmesin über ihre Recherchen.
Moderation und Produktion: Jannis Carmesin
Recherche und Skript: Sophia Boddenberg
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