Üppige Wälder, mit Palmen gesäumte Strände, davor das türkisblaue
karibische Meer – Kuba ist eine paradiesisch schöne Insel. Doch eine
schwere Wirtschaftskrise hat das Land fest im Griff. Die Kubanerinnen
und Kubaner verbringen Stunden damit, Lebensmittel zu besorgen. Meist
auf dem Schwarzmarkt, denn die Läden sind leer. Die Löhne sind niedrig,
die Preise hoch. Was-jetzt?-Host Elise Landschek war auf Kuba und hat
die Menschen dort gefragt, wie sie ihren Alltag bestreiten und wie sie
die politische Situation gerade sehen.
Maria aus Santa Clara erzählt zum Beispiel, ihre Tochter habe das Land
verlassen, weil sie als Ärztin umgerechnet nur 50 Dollar verdiente.
Leben konnte sie davon nicht. Camila aus Varadero vermietet in ihrem
Haus ein Zimmer an Touristen und Touristinnen, mit den Devisen, die sie
dadurch bekommt, versorgt sie ihre ganze Familie und die Nachbarn. Mit
der Ausgabe von Lebensmittelmarken sorgt der Staat zwar dafür, dass
theoretisch niemand verhungern müsste. "Fünf Eier im Monat stehen mir
zum Beispiel als Einzelperson zu", sagt Camila. Das reiche einfach
nicht.
Wie konnte es so weit kommen? Die Pandemie hat den Tourismussektor
weitgehend zum Erliegen gebracht, eine der wichtigsten Geldquellen des
Landes versiegte. Die Währungsunion im letzten Jahr hatte eine
gigantische Inflation zur Folge. Das US-Embargo verhindert schon seit
1960 den Handel mit dem direkten Nachbarn. Kubas Verbündetem Venezuela
geht es schlecht, also kommt auch von dort immer weniger Unterstützung.
Der Kern der Probleme liege allerdings in dem schon seit Jahrzehnten
maroden sozialistischen Wirtschaftssystem, sagt Kuba-Experte Bert
Hoffmann vom GIGA Institut für Lateinamerika-Studien.
Im vergangenen Sommer haben Tausende Menschen protestiert, Freiheit
gefordert und angeprangert: "Wir haben Hunger!" Viele Oppositionelle
sind verurteilt worden – zu bis zu 30 Jahren Haft.
In der Sonderfolge von Was jetzt? besprechen die Hosts Ole Pflüger und
Elise Landschek die Probleme auf Kuba. Und schauen in die Zukunft:
Welche Auswege aus der Krise gibt es?
Moderation und Produktion: Elise Landschek, Ole Pflüger
Mitarbeit: Alma Dewerny
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