Überfüllte Kinderkliniken, abgewiesene Eltern, fehlendes Personal: Nicht
nur das für Babys und Kleinkinder lebensbedrohliche RS-Virus verbreitet
sich rasant, auch andere Infektionen grassieren, das System steht vor
dem Kollaps. Und dabei sind wir erst am Anfang der Erkältungssaison.
Mitten in dieser Lage legt Gesundheitsminister Karl Lauterbach Eckpunkte
für eine Krankenhausgroßreform vor, die er selbst als "Revolution"
bezeichnet und die das Ende der Ökonomisierung des Gesundheitswesens
bedeuten soll. Hat er eine echte Lösung oder sind das nur markige Worte?
Sind die Maßnahmen wirklich geeignet, die aktuelle Not in den
Kinderkliniken zu beheben?
In der neuen Folge von "Das Politikteil" sprechen wir mit Jörg Doetsch,
Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin an der
Uniklinik Köln, über seine Erfahrungen in der aktuellen Krise, über
deren tiefer liegende Ursachen und die Frage, ob Lauterbachs
"Revolution" geeignet ist, Abhilfe zu schaffen. Doetsch erläutert, wie
Fehlanreize im Gesundheitswesen das ganze System destabilisieren
konnten, welchen psychischen Belastungen das Pflegepersonal im Umgang
mit kranken Kindern ausgesetzt ist und wie schwierig es ist, in einem
von Lobbygruppen dominierten Bereich wie der Gesundheitspolitik echte
Reformen durchzusetzen. Und er berichtet, was passiert, wenn in der
Mensa der Kölner Uniklinik Paprikagemüse auf dem Speiseplan steht.
Neben seiner Tätigkeit als Klinikdirektor ist Doetsch Präsident der
Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin. Er ist zudem
Mitglied des Corona-ExpertInnenrats der Bundesregierung wie auch Teil
der Arbeitsgruppe, die im Auftrag des Gesundheitsministeriums die
aktuellen Vorschläge zur Reform des Gesundheitswesens ausgearbeitet hat.
Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was
Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die
Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und
einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und
Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören.
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