Eigentlich hatte man sie in bester Erinnerung: Arielle, die
Meerjungfrau, wie sie fröhlich unter dem Meer herumschwimmt, zusammen
mit ihren singenden Freunden, dem lustigen Clownsfisch Fabius und der
Krabbe Sebastian.
Schaut man sich den Disney-Film von 1989 allerdings heute noch mal
einmal an, muss man doch ziemlich schlucken. Die Darstellung von
Arielle, im Film erst 16, ist stark sexualisiert, ihr alleiniger Job ist
es, hübsch auszusehen und sich vom Prinzen küssen zu lassen, und die
einzig Böse in der Geschichte ist eine hässliche, übergewichtige,
hinterlistige alte Frau, die das Glück der Jüngeren zerstören will.
Man versteht also durchaus, dass Disney nun eine neue Verfilmung des
Klassikers ankündigte, mit einer echten Schauspielerin, der
Afroamerikanerin Halle Bailey, die diesmal Arielle spielt. Ein erster
Trailer sorgt nun im Netz bereits für Aufregung. Hier kommen die großen
Aufregerthemen der Gegenwart zusammen: Welche Rolle spielen race und
gender generell in Disney-Filmen, von "Dornröschen" bis zur
"Eiskönigin"? Und welche Utopien werden entworfen, wenn auch in anderen
Fantasy-Produktionen immer diversere Figuren auftreten? Warum ist
Arielle jetzt zwar keine weiße Frau mehr, aber immer noch eine sehr
dünne Frau?
Diesen Fragen widmen sich Lars Weisbrod und Nina Pauer in einer neuen
Episode des Feuilletonpodcasts – der dieses Mal auch zum Elternpodcast
wird. Denn wenn es um Disney-Filme geht, dann stellt sich auch die
Frage: Wie bloß soll man all das nur den eigenen Kindern erklären?
In dieser Folge sprechen Nina und Lars über:
Der Film "Arielle, die Meerjungfrau" von 1989 ist zu sehen auf Disney+
und der Trailer des neuen Films hier.
Kinderreaktion auf den neuen Trailer.
Der erwähnte Podcast mit Malcolm Gladwell: Teil 1, Teil 2 und Teil 3.
Der erwähnte Aufsatz der Philosophin Sally Haslanger findet sich hier.
Und hier der Artikel von Sophie Passmann: Das nehmen wir euch nicht ab.
Die Modebranche tat so, als hätte sie den Magerwahn überwunden. War aber
gelogen. Jetzt sollen sich Frauen wieder für ihren Körper schämen.
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